Das erfüllte Liebesleben – die erfüllte Sexualität

Erfuelltes Liebesleben

Das erfüllte Liebesleben – die erfüllte Sexualität. 

Aktuell wird ganz viel über Sexualität geschrieben und berichtet. Es gibt unterschiedliche Filme, praktisch frei zugängliche Pornos, Poster mit halbnackten Frauen auf den Straßen, Werbung von Flirtagenturen – all das suggeriert uns, was Sexualität ist und wie sie funktionieren soll.

Aber wie soll Sexualität denn funktionieren? Und was bedeutet es eine erfüllte Sexualität zu leben? Geht es hier um die Häufigkeit, Intensivität, Leidenschaft, die Art und Weise oder um den Stellungswechsel? Sollte man sich an die Statistik oder an Erzählungen von Freunden halten und diese zum eigenen Maßstab machen? Woran orientiert er oder sie sich?

Zunächst ein paar wichtige Aspekte der Sexualität

Trotz „Sex sells“ ist die Sexualität immer noch ein sehr intimer Bereich, eine sehr persönliche, individuelle und vor allem sehr schnell verletzbare Sphäre eines Menschen. Wenn wir uns der Sexualität öffnen, zeigen wir uns nicht nur körperlich, sondern „präsentieren“ uns psychisch nackt. Das wir uns einander noch mehr nähern, kann einerseits zu einer Ekstase (Verschmelzen mit dem Partner/ der Partnerin) oder aber auch zu einem Trauma (Übergriffigkeit, Missbrauch) führen.

Oft wird Sexualität für „andere“ Zwecke benutzt. Laut Statistik, „benutzen“ oft Frauen den Sex, um bloße Aufmerksamkeit und Kuscheleinheiten zu bekommen. Männer hingegen haben beim Geschlechtsverkehr oft den Drang ihre Männlichkeit unter Beweis zu stellen. Und erstmal ist das auch ok so. Denn jeder hat ein Recht auf seine individuellen sexuellen Wünsche und Vorlieben. Bloß wenn du merkst, dass dich deine Sexualität nicht zufrieden stellt, dass du dich nach dem Sex immer mal wieder fragst, ob es das „Wahre“ war… Dann solltest du schauen, was du brauchst, was du willst und worauf du stehst.

Nicht außer Acht zu lassen:

Es gibt den Begriff der sexuellen Konstitution. Das heißt, in jedem von uns ist es biologisch gespeichert, wie viel Sex wir tatsächlich brauchen. Dabei gibt es drei Kategorien: niedrig, mittel und hoch. Für manche kann es tatsächlich erleichternd sein, die eigene sexuelle Struktur zu kennen. Jedoch sollten dabei auch folgende Aspekte mitberücksichtigt werden: Stress, Alkohol, Medikamente, Krankheiten, mentale Glaubenssätze aus der Ursprungsfamilie, Erziehung an sich etc. Diese Faktoren können einen enormen negativen Einfluss auf unsere Libido haben.

Das heißt, in der Sexualtherapie wird nicht durchgängig über Sex gesprochen! Auch, wenn das Anliegen (z.B. Schmerzen beim Sex oder Erektionsstörungen etc.) des Klienten in diesem Bereich liegt. Zunächst werden alle möglichen Aspekte angeschaut, die den Weg zur erfüllten Sexualität hindern. Und dann wird geschaut, was die Person tatsächlich braucht, will und wie sie dies in ihr Leben integrieren kann.

Also die Empfehlung an dieser Stelle: 

Hört auf, Statistiken zu lesen, Pornos zu schauen, die aufregenden Geschichten eurer Freunde zu hören… Achtet lieber auf eure körperliche Fitness, mentale Balance, psychische Stabilität. Das erleichtert enorm den Weg, nicht nur zu einem stärkeren Selbstbewusstsein und einer gesunden Grenzziehung, sondern auch zu mehr Lust und Begehren und somit zur erfüllten Sexualität.

Denn genau, wie so ziemlich alles auf die Sexualität eine Wirkung hat, ist es ebenso umgekehrt: eine erfüllte und zufriedene Sexualität bringt den Ausgleich, die Balance und einfach mal glücklich sein in dein Leben.

Und nun die Antwort, was ist denn erfüllte Sexualität?

Alles in einem – erfüllte Sexualität bedeutet, dass der Mensch seine sexuellen Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte kennt, ihnen Zeit und Raum gibt und diese mit Freude und Lust lebt. Und wenn das nicht der Fall ist, dann – erstmal keine Sorge! Sexualität ist ein vielseitiges und vielschichtiges Thema, jedoch ebenso gut neu erlernbar, erweiterbar und definitiv verbesserungsfähig. Für alle Menschen!

Noch mehr: Sexualität ist ein bio-psychologisches Bedürfnis. Deswegen sollte jeder Mensch die volle Verantwortung für diesen Lebensbereich übernehmen und aktiv für seine erfüllte Sexualität sorgen. Und nein, er muss es nicht alleine schaffen. Sexualberatung oder Sexualtherapie helfen bei ganz vielen Fragen und vor allem den individuellen Zugang zu einer erfüllten Sexualität zu finden.

Jeder kann eine erfüllte Sexualität leben. Jeder hat ein Recht darauf. 

Hand aufs Herz: Kennst du deine sexuellen Bedürfnisse und Vorlieben? Und sorgst du aktiv für dein erfülltes Liebesleben?

Das Urheberrecht aller Artikel liegt bei Karim Hashim, www.psychodrama-hamburg.de

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